Manta-Loren
für Feldbahnfahrwerke der Fa. Regner
Es handelt sich dabei nicht um eine Lore auf Manta-Fahrwerk oder so etwas ähnliches, sondern ganz einfach um eine umgebaute Kastenlore von der Firma Regner. Das Fahrwerk der Kastenloren war mir für die Feldbahn einfach zu hochbeinig. Da immer Säge, Feile und Meßschieber bereit liegen, war das Fahrwerk schnell zersägt und wieder zusammengesetzt, also „tiefergelegt“. Der Begriff Manta-Lore entstand, als ich beim einem IG Spur IIf -Treffen diese Fahrzeuge vorstellte.

Umgebautes Lorenfahrwerk der Fa. Regner
(entspricht einem Herresfeldbahn-Drehgestell für einen Sanitäts-/Personenwagen)
Als Richtlinie für diesen Umbau dienten mir Zeichnungen ehemaliger Heeresfeldbahnwagen. Das neue Gesammtbild steht der Kastenloren gut. Die Mittelpuffer-Kupplung, Beladung und Alterung der Fahrzeuge tun ihr übriges. Allerdings wird der Umbau etwas aufwendiger, wenn man weiterhin mit der Original-Kupplung von der Firma Regner fahren will, denn die Kuppelhöhe stimmt dann nicht mehr.
Nun zum Umbau selbst. Zuerst wird der Wagenkasten von Fahrwerk getrennt. Der Wagenkasten wird nicht verändert. Das Fahrwerk wird aber für unseren Umbau weiter zerlegt (Kupplungen ab und Radsätze raus). Als nächstes werden alle Achslager direkt an der Blattfeder abgetrennt. Am verbleibenden Fahrwerk werden die Trennstellen mit dem Rest der Seitenblende plan gefeilt.
Mit dem Meßschieber werden die Dicken des Fahrwerkes an den Stellen der Blattfedern gemessen. Der Unterschied der vier Stellen sollte nicht größer als 0,1mm sein, da sonst die späteren Fahreigenschaften darunter leiden. Die abgetrennten Achslager werden zunächst entgratet. Auf der Seite, an der das Achslager abgetrennt wurde, wird so viel weggefeilt, bis das Achslager noch 9 mm breit ist (Bild 1). Dieses Maß sollte bei allen vier Achslagern auch maximal um 0,1mm unterschiedlich sein. Dafür hat das Maß 9 eine größere Toleranz, denn die Wagen sind nie alle gleich hoch (beladen/unbeladen).
Das „tiefergelegte“ Fahrwerk hat immer noch nicht die entsprechende Vorbildhöhe von 480mm erreicht, aber den Vorteil, daß das Achslager noch vollständig zu sehen ist. Wer will kann natürlich auch auf vonbildgetreue Höhe gehen. Die Achslager sind dann vor dem Zusammenbau auf 8mm abzufeilen (Gesamthöhe 21.5mm). Das Regener-Fahrwerk gibt es gerade noch so her, daß die Spurkränze nirgens anlaufen. Bei der Bearbeitung der Achslager ist große Sorgfalt von Nöten und es ist auf Winklichkeit und Parallelität zu achten, denn schiefe Lager sehen nicht gut aus. Jetzt kann das Zusammensetzen der Fahrwerke losgehen. Auf einer Seite werden die beiden Achslager angeklebt, dabei ist wieder auf Winklichkeit zu achten.
Ich verwende UHU-allplast, das Material wird damit richtig „verschweißt“. Wenn man vorsichtig ist, kann man nach kurzer Zeit einen Radsatz einlegen und das dazu gehörige zweite Lager ankleben. Vor dem Anbringen des letzten Achslagers wird erst einmal probiert ob das Fahrwerk kippelt. Das kann passieren, wenn nicht sehr genau gearbeitet wurde, ist aber kein Beinbruch! Es muß eben nur etwas dazwischen gelegt oder vom Achslager abgefeilt werden. Das Ergebnis sollte auf jeden Fall ein ruhig rollendes und kein kippelndes Fahrwerk sein.

Original Regner-Fahrgestell (an gekennzeichneten Stellen ist Material zu entfernem)

"Manta"-Fahrgestell (entspricht dem Drehgestell eines Herresfeldbahn-Brigadewagens)
Insgesammt ist der Umbau relativ unkompliziert, man erzielt aber eine große Wirkung. Wem nun für ein HF-Drehgestell die Rahmenwangen zu massiv ist kann zusätzlich diese um ca. 3mm aussparen.(abgedruckt 1995 in "Mitteilungen", Vereinszeitung der IG Spur II e.V.)